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Der Mann in der roten Unterhose

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Der Mann in der roten Unterhose

Autor: A. R. Green

www.islamic-invitation.com

Kapitel 1
Die Reise beginnt

Ich bin mir ziemlich sicher, dass dir das nicht gefallen wird. Wahrscheinlich kein bisschen. Es geht nämlich um alle möglichen Dinge, denen viele von uns so gut sie nur können aus dem Weg gehen. Wie zum Beispiel den Tod! Ja genau, den Tod. Tod, Auferstehung, Hölle und Paradies, den Sinn des Lebens und natürlich, die ganz große Frage – gibt es wirklich einen Gott, oder ist das alles nur Einbildung? All die ganzen Sachen, an die du nicht einen einzigen Gedanken verschwenden willst. Und was hat das alles überhaupt mit dem Mann in der roten Unterhose zu tun?

Ich möchte, dass du mit mir eine Reise machst. Es ist keine lange Reise, aber auf dem Weg werden wir einigen interessanten und wohl auch beängstigenden Dingen begegnen. Dinge, die du nicht glauben willst, obwohl sie Sinn machen. Einige von euch versuchen schon sich aus dem Staub zu machen. Manche werden dieses Büchlein aus der Hand legen und nicht einmal zu Ende lesen. Andere werden die Nase rümpfen vor Ekel – was sehr, sehr schade ist, da sie so die wichtigste Sache in ihrem Leben verpassen werden!

Wieder andere werden das ganze Ding lesen und vermutlich sogar einverstanden sein, aber nie den wichtigen Schritt machen, den sie dann machen müssten. Das ist sehr traurig und zugleich ziemlich übel. Nun ja, ich hab ja gleich gesagt, dass du hier einige Sachen hören würdest, die dir nicht gefallen. Aber irgendwo werden einige von euch das alles durchstehen. Du wirst ein wenig darüber nachdenken, oder auch sehr viel, und dann wirst du etwas wirklich Wunderbares mit deinem Leben machen. Du wirst die unausweichliche Konsequenz aus dem Zusammentreffen von Einsicht und Vernunft ziehen, einmal tief durchatmen (zumindest geistig) und dich zu etwas entscheiden, was dich auf wundervolle Art und Weise verändern wird. So beängstigend sich das auch anhört, sobald du das tust, wird alles sogar noch mehr Sinn machen.

Okay, genug Wirbel gemacht, lass uns zum Wesentlichen kommen! Lass uns die Reise beginnen und in unser Transportmittel einsteigen: Vernunft und gesunder Menschenverstand.

Was würdest du machen, wenn ein Mann an deiner Tür klingeln würde, der nichts anhat außer einer roten Unterhose und dann auch noch sagt, er wäre gekommen um den Stromstand zu kontrollieren?

Ja, ich meine es ernst. Was würdest du machen? Eigentlich ist das, was du tun würdest, nicht so wichtig wie die Frage, wie du zu einem Entschluss gelangst bezüglich diesem Mann und seiner Behauptung. Es geht also um die Möglichkeiten, um die Ressourcen, die du in Anspruch nimmst. Würdest du ihm glauben ohne darüber nachzudenken und ihn einfach in dein Haus lassen? Einfach “gutgläubig” sein? Oder würdest du überlegen, Fragen stellen und vernünftig handeln? Ich bin mir ziemlich sicher, dass letzteres der Fall ist. Selbst wenn du zu ihm sagen würdest: “Verschwinde du Verrückter!” würdest du Vernunft, Logik und gesunden Menschenverstand anwenden, um dir diesen Mann in der roten Unterhose zu erklären; so wie wir es bei den meisten Dingen in unserem Leben tun.

Bevor wir jetzt weitergehen, müssen wir uns auf eine Sache einigen. Es macht nicht wirklich Sinn ohne diese Einigung fortzufahren. Wir müssen uns darauf einigen, dass die Welt in der wir leben, real ist. Du und ich und alles um uns herum existiert wirklich und ist nicht nur das Ergebnis einer per Computer hergestellten Illusion oder irgendeines Traums, in dem du dich gerade befindest. Ich weiß schon, dass ich das nicht wirklich beweisen kann, und es könnte ja wirklich sein, dass alles um uns herum nur ein Traum oder eine Illusion ist, aber das bringt uns kein Stück weiter. Wenn wir DAS annehmen, dann können wir uns nichts erklären, dann macht nichts Sinn – und selbst wenn wir das hinnehmen würden, würden wir immer noch versuchen, uns die Dinge um uns herum anhand von Vernunft und Menschenverstand zu erklären und wir würden trotzdem akzeptieren müssen, dass es in gewisser Weise Wirklichkeit ist.

Wenn du mit dieser Sache einverstanden bist, also damit, dass das was wir sehen, hören, riechen, schmecken und berühren Realität ist und damit, dass unsere Sinne Informationen an unser Gehirn senden und dass wir unseren Verstand benutzen, um unsere Umwelt zu verstehen, dann lass uns diesen Vorgang nutzen, um unser Leben, diese Welt, das Universum und alles andere zu verstehen.

Es gibt einige Dinge, die man “universelle Prinzipien” nennen könnte, denn so gut wie jeder stimmt ihnen zu. Diese Prinzipien sind so grundlegend, man könnte sagen, sie sind ein Teil dessen, was uns Menschen ausmacht. Oder anders gesagt: Jemand, der ihnen nicht zustimmt, würde wohl für verrückt gehalten werden. Eines dieser Prinzipien lautet: „Der Teil von etwas ist weniger als sein Ganzes.” Jeder stimmt dieser Sache zu – deswegen sagen wir gesunder Menschenverstand. Das Prinzip ist so klar, man braucht es nicht weiter zu erklären. Soweit einverstanden? Okay. Noch so ein Prinzip: „Nichts entsteht aus dem Nichts.” Und wie wäre es mit: „Ordnung entsteht nicht einfach so aus Chaos.”

Was gibt es, in der Gesamtheit menschlicher Erfahrung, was uns überzeugen könnte zu glauben, dass aus nichts plötzlich etwas entsteht oder, dass Ordnung einfach aus dem Chaos hervorkommt?

Genau – gar nichts. Tatsächlich stellen wir fest: Immer wenn Ordnung, Form und System vorhanden sind, hat irgendetwas diese Ordnung, diese Form und dieses System hergestellt. Je komplexer und besser strukturiert die Ordnung, je funktioneller die Form, desto höher die Intelligenz, die dahinter steckt.

Das sind also zwei Wahrheiten, die wir nutzen können, um schlau zu werden aus dieser Welt, dem Universum und dem Leben. Die menschliche Erfahrung sagt uns, dass wenn es etwas gibt, was nach einem System, Gesetzen und einem bestimmten Schema funktioniert, dann hat etwas diese Systeme, Gesetze und Schemata gemacht. Deswegen kann sich ein Archäologe, der eine Tonvase ausgräbt, sicher sein, dass Leute, die er niemals gesehen hat, diese Tonvase hergestellt haben. Er könnte uns vermutlich sogar eine Menge Informationen über diese Leute geben; über ihre Kultur und den Stand ihrer Technologien, nur anhand dieser einen Vase. Er weiß mit Sicherheit, dass diese Vase konstruiert wurde und nicht nur ein Zufallsprodukt aus einem Zusammenspiel der sich bewegenden Erde, der Sonne und einem Waldbrand ist. Es könnte vielleicht möglich sein, aber es ist doch ziemlich unwahrscheinlich. Und je mehr von dieser Vase erhalten ist, je mehr der Archäologe davon zu Gesicht bekommt, desto sicherer wäre er, dass sie absichtlich konstruiert worden ist (falls er überhaupt je daran Zweifel hatte!).

Lass uns ein weiteres Beispiel durchspielen, anhand von einem Gerät, das die meisten von uns regelmäßig benutzen: dem Handy. Dein Handy besteht aus ein paar Grundbau-steinen wie Plastik, Glas, Silikon für den Chip und ein paar Edelmetallen. Plastik wird aus Öl hergestellt, Glas und Silikon sind aus Sand. Das heißt, was du da in deiner Hand hältst, ist im Grunde genommen Öl und Sand.

Was würdest du dann sagen, wenn ich dir erzähle, dass ich in der arabischen Wüste rumgelaufen bin (dort gibt es jede Menge Öl und Sand) und dort ein Handy gefunden habe, das einfach so dort herumlag... ein Produkt aus Millionen Jahre andauernden, aufeinander folgenden, zufälligen Ereignissen? Der Wind wehte, die Sonne schien, der Regen fiel, der Blitz schlug dort ein, das Öl blubberte vor sich hin, ein Kamel lief drüber und nach Millionen und Abermillionen von Jahren entstand daraus ein Handy. Und natürlich nehme ich es, drücke auf den Anrufknopf und sage: “Hallo Mama!”

Ist es möglich, dass dieses Handy sich zufällig aus einem Zusammenspiel der genannten Naturphänomene entwickelt hat? Wenn auch eine minimale Wahrscheinlichkeit bestehen könnte, die allermeisten von uns würden es ganz einfach nicht als vernünftige Erklärung akzeptieren.


Warum sollten wir so eine Erklärung dann für unser ganzes Universum und all das darin vorhandene Leben akzeptieren? Selbst wenn wir die Evolution als Vorgang annehmen, ist es doch schwer die Erklärung, das Leben an sich sei aus einer Reihe zufälliger Ereignisse entstanden, zu akzeptieren. Sogar die einfachste menschliche Zelle ist viel komplizierter als ein Handy.
Wenigstens versucht die Evolutionstheorie eine Erklärung zu finden, wie das von statten gehen könnte. Aber für die Vorstellung, dass das Universum Produkt einer Reihe zufälliger Vorgänge sein soll, gibt es keine vergleichbare Erklärung und die Gesetze, Formen und Systeme, die das Universum prägen, sind viel komplexer als die Naturgesetze hier auf der Erde.

Nehmen wir das Beispiel der Erde und unseres Sonnensystems. Die Erde dreht sich in 24 Stunden einmal um die eigene Achse. Stell dir vor, sie würde sich ganz langsam drehen. Ein Tag wäre, sagen wir, 30 oder 40 Jahre lang, nicht nur 24 Stunden. Ein Teil der Erdoberfläche wäre so lange der Sonne ausgesetzt, der andere läge so lange im Dunkeln. Dann wäre die Erdoberfläche zur Hälfte superheiß und zur Hälfte superkalt. Oder wenn wir nur ein ganz kleines bisschen (kosmologisch gesehen) näher an der Sonne wären oder auch weiter weg, dann wäre es entweder zu heiß oder zu kalt. Oder, wenn die Zusammensetzung der Luft nicht genau diese Mischung aus Sauerstoff, CO2 und Stickstoff wäre, oder es gäbe keine Ozonschicht, um die schädlichen Einflüsse der Sonnenstrahlung zu filtern... Es ist kaum vorsstellbar, dass Leben existieren würde, wenn nicht derart optimale Bedingungen herrschen würden.

Wenn wir uns die Urknall-Theorie anschauen, die den Ursprung des Universums erklärt, könnte man versucht sein zu fragen: “Seit wann entstehen aus Explosionen komplizierte und gleichmäßige Systeme und komplexe Lebensformen?” Allerdings ist es genau das, was laut manchen Leuten mit dem Urknall und dem Universum passiert ist.

Man könnte entgegnen, was ich hier mache, sei eine sehr vereinfachte Herangehensweise, aber rein zufällig ist es so, dass auch die Wissenschaft nahelegt, dass die Gesetze, die in unserem Universum herrschen, sehr genau abgestimmt sind. Leben könnte nicht existieren, wenn sie nur ein kleines bisschen geändert würden.

Diese Aussage kann man anhand einiger Konstanten der Natur, von denen es mehrere gibt, veranschaulichen. Lass uns das Hauptaugenmerk auf vier der bekanntesten dieser Konstanten richten, die Grundkräfte der Physik – starke Kernkraft (auch: starke Wechselwirkung), schwache Kernkraft (auch: schwache Wechselwirkung), elektromagnetische Wechselwirkung und Gravitation. Zwei davon, die starke und die schwache Kernkraft, sind verantwortlich für die Herstellung von Kohlenstoff, der Stoff, auf dem alles bekannte Leben basiert.
Die Kräfte wirken so zusammen, dass sie ein Energiegleichgewicht herstellen, welches wiederum ermöglicht Kohlenstoff durch die Fusion oder Verschmelzung dreier Heliumatome zu produzieren. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass drei Heliumatome unter normalen Umständen zusammenstoßen und Kohlenstoff bilden, da die Energien nicht im Gleichgewicht zueinander sind und die drei Heliumatome sich wieder trennen würden, bevor sie zu Helium fusionieren könnten. Wenn aber ein statistisch gesehen ungewöhnliches Energiegleichgewicht herrscht, dann geht der Prozess deutlich schneller von statten. Die kleinste Veränderung einer der Kräfte würde zu einer deutlichen Reduktion der Kohlenstoffproduktion führen und somit letztlich zu einem unbewohnbaren Universum.
Bedenke auch die Kraft der Gravitation. Nach dem Urknall vor Milliarden von Jahren war die Materie ungeordnet im Universum verteilt. Es gab keine Planeten, Galaxien oder Sterne, nur Atome, die in der dunklen Leere des Universums herumschwebten. Als das Universum begann sich auszubreiten, zog die Gravitation ganz zärtlich an den Atomen, die sich zu Klumpen zusammenfügten und dann schließlich zu Sternen und Galaxien wurden. Wichtig an der ganzen Sache ist für uns, dass die Stärke der Anziehungskraft exakt richtig sein musste. Wenn die Anziehungskraft nur ein kleines bisschen schwächer gewesen wäre, dann wäre die Materie so weit im Weltall verteilt worden, dass sie niemals zu Planeten, Sternen oder Galaxien zusammengefügt worden wäre. Wenn die Anziehungskraft nur ein kleines bisschen stärker gewesen wäre, dann wären die Atome zu einer einzigen Masse zusammengezogen worden und aus dem Urknall wäre eine Urkrise geworden. Die Gravitation musste genau die richtige Kraft haben, damit daraus Sterne entstehen konnten. Aber was heißt eigentlich “genau richtig”? Nun ja, stell dir doch mal vor, du wärst um ein Milliardenstel Gramm schwerer oder leichter als du bist. So in der Art kannst du dir den klitzekleinen Unterschied vorstellen, der bewirkt hätte, dass das Universum so anders geworden wäre, dass keinerlei Galaxien, Sterne, Planeten... keinerlei Leben möglich gewesen wäre.
Da bekommt ein paar Kilo abnehmen gleich eine ganz andere Bedeutung, nicht wahr? Klingt das nicht komisch:  intelligente, gebildete Menschen scheinen nicht mal ein bisschen Gewicht verlieren zu können, um dadurch länger zu leben, aber das komplette Universum kann rein zufällig in sich selbst die optimalen Rahmenbedingungen herstellen, um Leben zu ermöglichen?


Aber das ist noch nicht alles! Lass uns mal einen Blick auf den Grad der Ausdehnung (d.h. die Expansionsgeschwindigkeit) des Universums nach dem Urknall werfen! Wenn der Grad der Ausdehnung ein bisschen höher gewesen wäre, sich das junge Universum schneller ausgedehnt hätte, dann wäre die Materie derart im Universum verteilt worden, dass die Gravitation sie nie zu Sternen und Galaxien hätte zusammenfügen können. Wenn der Grad der Ausdehnung ein wenig niedriger gewesen wäre, hätte die Gravitation die Ausdehnung zunichte gemacht und die gesamte Materie zurück in ein schwarzes Loch gezogen.

Wenn der Grad der Ausdehnung eine Sekunde nach dem Urknall auch nur um ein Hundertausendmillionen Millionstel geringer gewesen wäre, wäre das Universum wieder in sich zusammengefallen, bevor es die gegenwärtige Größe hätte erreichen können.

Der Grad der Ausdehnung war also genau richtig, damit Sterne und Galaxien entstehen konnten.

Ein weiteres Beispiel für diese Feinabstimmung ist die Dichte des Universums. Damit es auf eine Art wachsen konnte, die Leben ermöglicht, musste das Universum eine extrem ausgeglichene Dichte beibehalten. Diese Präzision in der Beibehaltung der Dichte war extrem hoch. Eine Veränderung um 0.000000000000001%  hätte einen Zusammenbruch verursacht, der so früh stattgefunden hätte, dass Leben sich niemals hätte entwickeln können. Oder aber es wäre zu einer so schnellen Ausbreitung gekommen, dass Sterne, Galaxien und Leben nie hätten entstehen können.


Kannst du dich noch an unser Handy in der Wüste erinnern?

Ist es nicht vernünftiger daraus zu schließen, dass das Universum und das Leben Ergebnis gewollter, intelligenter Planung und Gestaltung sind?

Was sonst sollte der Fall sein?

Hätte es wirklich einfach so aus dem nichts entstehen können? Und wenn das der Fall ist, warum wendet man das dann nicht auf alles im Leben an? Vielleicht ist der Mann in der roten Unterhose einfach so zufällig aus dem nichts aufgetaucht?!

Oder vielleicht hat sich das Universum ja selbst erschaffen? Nun, wir messen der Ansammlung von Sternen und Galaxien, die wir Universum nennen, nicht die Fähigkeit bei sich selbst zu entwickeln und zu einer Ordnung zu formieren. Sicherlich braucht es dazu Intelligenz und einen Willen?!

Wenn der gesunde Menschenverstand und die Vernunft so deutlich auf intelligente und gewollte Gestaltung hinweisen, worauf können wir dann noch kommen, wenn wir unseren Verstand bemühen?

Eine Schlussfolgerung, die man ziehen kann, ist doch sicherlich, dass das Wesen, diese “Quelle” von Intelligenz und Wille, anders sein muss, als das Universum, welches es erschaffen hat! Wieso? Na, wenn dieses Wesen genau so wäre wie das Universum, dann hätten wir ja einfach mehr davon, d.h. mehr Erschaffenes und dann könnte man berechtigterweise fragen: Und wer hat das dann erschaffen? Es muss etwas noch Intelligenteres gewesen sein. Und dann würde man wieder die gleiche Frage stellen: Wer hat das dann erschaffen? Und so würde man immer wieder und wieder die gleiche Frage stellen, auf der Suche nach der ultimativen Intelligenz – ein Schöpfer, der einen Schöpfer erschafft, der einen Schöpfer schafft... ohne Ende! Es gibt sehr gute Gründe, wieso das nicht so sein kann und die kann man am besten durch ein Beispiel beschreiben.

Stell dir einen Scharfschützen vor, der sein Ziel ausgemacht hat und jetzt das Hauptquartier anfunkt, um die Erlaubnis zum Schießen zu bekommen. Das Hauptquartier bittet ihn aber sich kurz zu gedulden, damit man die Erlaubnis von weiter oben einholen könne. Diese Person fragt dann wiederum eine höhere, die wieder den nächsten fragt usw. usw. Wenn das so weitergehen würde, würde der Scharfschütze irgendwann seinen Schuss abfeuern?

Natürlich nicht!

Er wird immer weiter warten auf jemanden, der auf jemanden wartet, der höher ist als er, um die Erlaubnis zu bekommen. Es muss also jemanden geben, der den Befehl erteilt, jemanden über dem niemand mehr ist.

Dieses Beispiel verdeutlicht, dass es einen logischen Fehler in der Vorstellung gibt, dass ein Schöpfer einen weiteren Schöpfer erschaffen könnte, der wiederum einen weiteren Schöpfer erschafft, der wiederum… usw.

Es kann nicht sein, dass ein Schöpfer immer wieder von einem weiteren Schöpfer erschaffen wurde, denn genau wie bei dem Scharfschützen, der nie schießen würde, würde die Schöpfung nie erschaffen werden.

Die Schöpfung ist aber da. Sie existiert. Daher können wir die Vorstellung eines infiniten Regresses (also eines unendlichen Zurückgehens der Ursache) als irrationalen Vorschlag ablehnen.

Was ist dann die Alternative?

Die Alternative ist eine erste Ursache. Eine unverursachte Ursache!

Wir können also folgern, dass diese Kraft, die intelligent ist und einen Willen innehat, diese Kraft die hinter dem Universum, dem Leben und allem anderen steht, anders sein muss, als die Schöpfung. Wie wir gesehen haben, gibt es auch sehr starke Argumente das zu tun.

Wenn also die Schöpfung hilfsbedürftig ist, dann muss der Schöpfer unbedürftig sein. Wenn die Schöpfung vergänglich ist, dann muss der Schöpfer unvergänglich bzw. ewig sein. Wenn die Schöpfung durch Raum und Zeit begrenzt ist, dann ist der Schöpfer nicht durch Raum und Zeit begrenzt. Und wenn die Schöpfung gewöhnlich ist (im Sinne von zahlreich und dabei doch in vielen Dingen ähnlich), dann muss der Schöpfer einmalig und einzigartig sein.

Die logische Schlussfolgerung ist, dass es nur einen Einzigartigen, Ewigen, Unbedürftigen und von Raum und Zeit Unabhängigen geben kann, denn wenn es mehrere gäbe, dann würden diese Eigenschaften nicht mehr zutreffen. Wie könnte es zwei oder drei ewige Wesen geben, wie könnte mehr als einer von Raum und Zeit unabhängig sein?

Genau deswegen macht es so viel Sinn an einen einzigartigen, ewigen und unbedürftigen Schöpfer zu glauben.

Der gesunde Menschenverstand und die Vernunft führen einen mit Leichtigkeit, oder vielleicht sollte man sogar sagen unausweichlich, zu dem Ergebnis, dass das Universum von einem transzendenten (alles übersteigenden) Wesen erschaffen wurde, welches anders ist, als alles was wir kennen.

Das macht es natürlich schwer, viel mehr über diesen Schöpfer rein auf der Basis des Verstands herauszufinden und deswegen stoppen manche hier.

Aber unsere Reise ist noch nicht zu Ende, in vielerlei Hinsicht beginnt sie gerade erst. Es gibt noch so viele unbeantwortete Fragen, noch so viele ungeklärte Probleme!

Kapitel 2

Unbeantwortete Fragen

Warum gibt es elend auf der Welt?

Wenn es einen Schöpfer gibt, wieso lässt dieser Schöpfer es zu, dass schlechte Dinge passieren?

Was ist der Sinn des Lebens?

Warum sind wir hier, was soll das alles und wohin gehen wir?

Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Gibt es einen Weg mehr über diesen Schöpfer herauszufinden?

Es ist nicht ungewöhnlich oder überraschend wenn man erwartet, dass der, der das Universum erschaffen hat, einem eine Rechtleitung und Führung hinsichtlich dieser Dinge gibt, denn der Schöpfer hat uns mit Mitteln versorgt, um all unsere Bedürfnisse zu befriedigen, sowohl körperliche als auch emotionale. Der Mensch hat Hunger und braucht Nährstoffe, um zu überleben – all die Dinge, die diese Nährstoffe enthalten, sind vorhanden. Wir haben Durst – es gibt Getränke, wir brauchen Kleidung – alles ist da, woraus man sich etwas herstellen kann, um sich vor widrigem Wetter zu schützen, usw.
Außerdem brauchen wir Gemeinschaft, Liebe und Unterstützung – deswegen haben wir Eltern und Familien und Leben in einer Gesellschaft, die diesen Bedürfnissen nachkommt. Es ist nur sinnvoll zu glauben, dass derjenige, der uns Dinge gegeben hat, um diese Bedürfnisse zu befriedigen, auch Antworten auf solche tief gehenden, dringlichen und wichtigen Fragen hat.

In mancherlei Hinsicht sind diese tief gehenden Fragen sogar wichtiger als die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse, denn die Antworten darauf erklären den wahren Grund unseres Daseins. Es zeigt sich, dass Menschen, die keine klare und überzeugende Richtung, keinen Sinn in ihrem Leben haben – sowohl auf der Ebene des Individuums, als auch auf der Ebene der Gesellschaft – zutiefst unzufrieden, verwirrt und unglücklich werden. Das Bedürfnis zu wissen, wieso wir hier sind, was das hier alles soll und wohin wir gehen, ist für uns genauso wichtig wie Essen, Trinken und Geschlechtsverkehr!

Zu diesen Fragen mag es durchaus viele Antworten geben und wenn man sich die zahlreichen Ideen anschaut, die der menschliche Verstand vorgebracht hat, erscheint es nicht gerade so als sei der Verstand das beste Mittel, um die Antworten auf diese verwirrenden Fragen zu finden. Schließlich wollen wir ja nicht irgendwelche Antworten, wir wollen die richtigen Antworten! Das Problem ist wirklich, dass das ein Bereich ist, in dem der Verstand nicht besonders viel leisten kann.

Nehmen wir mal an, um das Ganze zu verdeutlichen, jemand bringt dich zu einem dir völlig unbekannten Gebäude. Du stehst vor der verschlossenen Eingangstür und deine Begleitperson fragt dich: „Was ist hinter der Tür, was ist in dem Gebäude drin?“ Wie viel von der Antwort könntest du dir durch deinen Verstand erarbeiten? Du könntest ein paar Mal raten, zum Beispiel könntest du sagen, da sind Stühle und Tische und Lampen und Wasserhähne drin. Das könnte stimmen, aber es könnte genauso gut falsch sein. Es könnte ganz leer sein oder ganz voll oder... na ja, eigentlich fast alles. Wie also kannst du herausfinden, was hinter der Tür ist, wie kannst du Gewissheit erlangen über das, was dahinter liegt? Natürlich könntest du reingehen und nachschauen, aber was, wenn das nicht möglich ist? Wie willst du dann herausfinden, was darin ist?

Nun jemand, der schon einmal drin war, könnte dich darüber aufklären. Oder sogar jemand, der jemanden kennt, der schon einmal drin war. Aber die Frage ist: Kannst du diesen Personen vertrauen? Wie kannst du sicherstellen, dass sie die Wahrheit sagen?


Genauso ist das auch mit den großen Fragen: Der Sinn des Lebens; wieso gibt es Elend; gibt es ein Leben nach dem Tod... was ist hinter der Tür? Es ist verborgen, ungesehen, unbekannt. Der Verstand kann zu keiner eindeutigen Antwort kommen und es gibt keinen Grund zu glauben, dass die Intuition oder „es einfach zu fühlen“ einem wirklich helfen würde.

Wir können einen bestimmten Grad von Gewissheit nur erreichen, wenn eine Person, der wir aus guten Gründen vertrauen, uns etwas darüber mitteilt.

Klar, wir brauchen unseren Verstand trotzdem noch, er funktioniert bei diesen Angelegenheiten nur nicht sehr gut als direkte Wissensquelle.

Nichtsdestotrotz brauchen wir unseren Verstand, um herauszufinden, wem wir Vertrauen schenken.

Und so kommen wir wieder zum Mann in der roten Unterhose. Wieso sollten wir seine Behauptung annehmen oder ablehnen?

Religionen machen meist eine ziemlich spezielle Behauptung. Sie behaupten, sie hätten eine Botschaft des Schöpfers und oft ist es eine Botschaft, die exklusiv für diese Religion sein soll. Es ist ein klassischer Fall von: „Ich habe recht und alle anderen liegen falsch!“ Nicht das diese Behauptung in und an sich ein Problem für den Verstand wäre. Schließlich würde es Sinn machen, wenn der weise Schöpfer beschlossen hat eine Botschaft an uns zu senden, dass diese Botschaft eine stimmige und widerspruchsfreie ist. Und da verschiedene Religionen zum Teil einander widersprechende Aussagen machen, können sie nicht alle richtig liegen. Nein, die Herausforderung liegt vielmehr darin, herauszufinden welche richtig ist (wenn es überhaupt eine richtige gibt). Es ist nicht nur eine Person, die gekommen ist, um den Stromzähler abzulesen, es sind sieben!

Aber kein Grund die Hoffnung aufzugeben. Schau dir die Leute, die da deinen Hausflur bevölkern, genau an. Indem du den gleichen logischen, verstandsbasierten Prozess durchläufst wie vorher, wirst du schnell einige Dinge entdecken, durch die du herausfindest, wer der rechtmäßige Ableser ist. Zum Beispiel könnte er oder sie eine Art Ausweis haben und eine Uniform mit dem Namen deines Stromanbieters drauf.
Ebenso gibt es Zeichen, die es uns ermöglichen die richtige von der falschen Religion zu unterscheiden.

Weil das nun aber ein sehr emotionales Thema ist, könnte das der richtige Moment sein, um sich ein bisschen Zeit zu nehmen und über einige unangebrachte Arten der Auslese nachzudenken, die manche von uns vielleicht anwenden. Dazu gehört unter anderem: „Wer sieht mir ähnlich und ist von der gleichen Rasse?“ Würdest du das anwenden, um zu entscheiden, wer deinen Strom ablesen darf? Kriminelle gibt es in allen Formen und Farben, genau wie Stromableser.

Oder wie wäre es mit: „Lass mich einfach mal fühlen, wer der Richtige sein könnte und dann glaube ich ganz fest daran, dass es stimmt.“ Nein, eher nicht.
Stell dir vor, einer macht dir ein wirklich gutes Angebot: „Wenn du daran glaubst, dass ich der Stromableser bin, dann bekommst du umsonst Strom – für immer und ewig.“ Verlockend, aber unwahrscheinlich.

Oder nimm doch den, der am ehesten so aussieht wie der, der früher immer wieder mal bei deinen Eltern geklingelt hat.

Wie wäre es mit dem, der am besten aussieht und am meisten Geld hat? Auch nicht...

Der Punkt bei dieser Sache ist, dass du, wenn es um Religion geht, einige Ideen ausschließen musst. Zum Beispiel einfach das zu übernehmen, was deine Eltern und Großeltern geglaubt haben, nur weil es vertraut ist oder weil du sie so sehr liebst oder weil du dir einfach nicht vorstellen kannst, dass sie falsch liegen könnten. Ich bin mir sicher, dass die meisten, wenn nicht alle von uns, etwas anders machen als ihre Eltern. Wieso ist es möglich in diesen Dingen falsch zu liegen, aber nicht im Bezug auf die Religion?

Es gibt keinen überzeugenden Grund, weshalb man einfach davon ausgehen könnte, dass das was die Eltern und Vorfahren geglaubt haben, die Wahrheit ist. Es macht auch keinen Sinn einfach zu „glauben“ und blind zu Vertrauen, ohne jegliche verstandsbasierte Rechtfertigung.
Und welche vernünftige Begründung sollte einen dazu führen zu glauben, dass die wahre Religion einen reich machen muss oder, dass es ausreicht etwas Bestimmtes über eine bestimmte Person oder Sache zu glauben, um dadurch ewiges Leben zu erhalten?

Klar, einer der Gründe, der besonders gerne von Leuten als Rechtfertigung für die Auswahl ihrer Religion genannt wird ist, dass jemand angefangen hat einer Religion zu folgen, was dann ihr oder sein Leben verändert und sie glücklich gemacht hat. Das macht in gewisser Weise auch Sinn, denn es gibt gute Gründe anzunehmen, dass die wahre Religion ja genau das leisten sollte. Das Problem hierbei ist nur, viele Leute behaupten die gleiche Sache über ihre verschiedenen religiösen Erfahrungen. Es scheint als seien wir erschaffen worden, um religiös zu sein. Es ist Teil unserer Natur. Wenn wir keiner der Standard-Religionen folgen, dann dauert es nicht lange bis wir eine erfinden. Irgendeine Religion wird uns also immer noch glücklicher machen als gar keine. Nochmal, einfach zu behaupten deine Religion sei die wahre Religion, weil sie dein Leben verändert hat, kann für sich allein kein aussagekräftiges Kriterium sein, denn dann müssten andere Religionen auch wahr sein, denn sie haben ja auch das Leben anderer Menschen verändert. Genau genommen kann auch jemand, der beschlossen hat zu glauben, dass es überhaupt keinen Schöpfer gibt, genau den gleichen Anspruch geltend machen, indem er oder sie sagt, dass sie früher einer Religion angehört haben, dies jetzt nicht mehr tun und jetzt glücklicher und frei sind! Frei nach dem Sprichwort: Was dem einen recht ist, ist dem anderen billig. Wenn es für den einen zutrifft, dann muss es auch für den anderen zutreffen.

Das sind also alles nicht mehr als Behauptungen. Behauptungen müssen bewiesen werden.

Die wahre Religion (falls es denn eine gibt!) muss irgendeine Form von Ausweis haben. Sie sollte ein paar Kennzeichen aufweisen, durch die und anhand derer wir feststellen können, dass sie von unserem Schöpfer stammt.

Was für Tests können wir durchführen, um das herauszufinden?

Kapitel 3

Der Lehren-Test

Der erste Test, der zugleich wohl der beste und überzeugendste ist, lässt uns schnell einige Alternativen abhaken.

Was genau wird über den Schöpfer gesagt? Welche Religion lehrt, dass es nur einen einzigartigen Schöpfer gibt, der anders ist als die Schöpfung: Einer, einzigartig, unabhängig, alles übersteigend?

Es ist nicht meine Absicht hier die verschiedenen Religionen zu kritisieren oder zu beleidigen, denn alle Religionen ermutigen zu und lehren eine ihnen gemeinsame Palette von Werten und Moral. Sie haben alle ihre Stärken und Schwächen. Es geht mir viel eher darum sie im Lichte dieses einfachen und allgemein verständlichen Kriteriums zu untersuchen. Als Antwort auf diese Frage bleiben uns, wenn auch womöglich etwas kontrovers, nur drei Kandidaten: das Judentum, der Zoroastrismus und der Islam. Die Christen argumentieren sicherlich, dass sie ein Recht darauf haben auch in dieser Kategorie zu sein. Aber zumindest aus der Sicht des üblichen christlichen Glaubens muss es sich zu all den anderen Glaubensrichtungen gesellen, die das Konzept des einzigartigen Schöpfers auf die eine oder andere Weise kompromittieren oder verändern. Dazu gleich mehr.

Der Hinduismus zum Beispiel beruht im Allgemeinen auf einem pantheistischen Konzept Gottes. Das ist die Vorstellung, alles sei Gott. Das Universum, Sonne, Mond, Sterne, Bäume, Tiere, wir, alles ist Gott.

Wie können wir solch eine Behauptung in vernünftiger Weise verstehen und beurteilen? Wenn wir mit „Gott“ den Schöpfer meinen, dann würde das bedeuten, die Schöpfung hätte sich selbst erschaffen und die Schöpfung ist der Schöpfer. Wie erklärt das das Vorhandensein eines endlichen Universums und was für einen rationalen Beweis gibt es, um so etwas zu belegen? Das ist wirklich genau als würde man sagen: „Das Universum hat sich selbst erschaffen.“ Wie aber, wenn es gar nicht da war, konnte es sich selbst erschaffen?

Des Weiteren kann das Universum sich weder selbst ordnen, noch selbst zu einem System zusammenfügen. Das sind keine Qualitäten oder Eigenschaften, die das Universum besitzt. Das Universum besteht aus Sternen und Galaxien, die selbst einen Schöpfer brauchen. Jeder Stern für sich braucht einen Organisator, deswegen brauchen sie auch etwas, was sie als Gesamtheit organisiert. Eine Ansammlung von abhängigen Dingen wird nicht einfach so unabhängig. Ein ganzes Land verhungernder Menschen kann sich kein bisschen mehr versorgen, als ein einziger Hungernder.

Das Christentum hat ein ähnliches Problem. Natürlich würden viele Christen die gleichen Argumente für die Existenz eines Schöpfers anbringen, wie ich es getan habe, aber dann würden sie einen Schritt weitergehen und sagen Jesus – ein endliches, begrenztes, abhängiges Wesen – wäre Gott. Das Problem ist deutlich. Wie kann etwas zur gleichen Zeit zwei völlig gegensätzliche, sich gegenseitig ausschließende Dinge in einem sein? Wie kann das Endliche zugleich unendlich sein? Wie kann etwas völlig unabhängig und abhängig, unvergänglich und vergänglich, gewöhnlich und einzigartig, einer und mehrere zugleich sein???

Das ist als würde man sagen ein Kreis wäre zu einem Quadrat geworden, dabei aber ein Kreis geblieben. Man könnte sich vorstellen die Kreislinie in die Form eines Quadrates zu bringen, aber dann ist er halt kein Kreis mehr. Man könnte den Kreis in das Quadrat tun oder das Quadrat in den Kreis, aber es kann nicht beides zugleich sein. Das ist per Definition unmöglich. Und man kann für etwas, das unmöglich ist, niemals ein vernünftiges, vernunftbasiertes Argument bringen. Das ist also eine Behauptung, die nie bewiesen werden kann. Das größte Problem bei der ganzen Sache ist, dass es den, mit dem Verstand nachvollziehbaren, Argumenten für die Existenz eines Schöpfers widerspricht. Denn wenn ein erschaffenes, vergängliches, abhängiges Wesen Schöpfer sein könnte, warum dann nicht noch eins und noch eins und noch eins? Wie kann man solch eine Glaubensvorstellung zum Beispiel gegen Pantheismus verteidigen?

Oft lautet die Antwort darauf: „Gott kann alles!“ Das ist eine Behauptung über Gott. Und wie jede Behauptung muss auch diese bewiesen werden. Zudem ist es eine Behauptung, die voller Probleme steckt. Man könnte zum Beispiel fragen: „Kann Gott aufhören zu existieren?“ Oder: „Kann Gott etwas Schlechtes tun?“ Zu diesen Fragen werden meist zwei Antworten gegeben. Entweder: „Nein, das kann er nicht.“ Das würde dann dem widersprechen, was die Christen eben noch über Gott gesagt haben. Oder: „Ja, er könnte wenn er wollte, aber er würde nie etwas Schlechtes tun, denn Gott ist von seinem Wesen her gut.“

Wieso sollte das für Gottes Güte zutreffen, aber nicht für seine anderen Eigenschaften? Genau der gleiche Maßstab gilt auch im Bezug darauf, dass Gott einer ist, ewig und unabhängig. Ebenso wie es nicht vom Wesen des guten Gottes ist Schlechtes zu tun, ist es nicht vom Wesen des ewigen und unabhängigen Schöpfers ein vergängliches und bedürftiges Geschöpf zu werden. Also, die Behauptung der Schöpfer wäre Schöpfung geworden und trotzdem weiterhin Schöpfer geblieben ist nicht zu beweisen, da es per definitionem eine Unmöglichkeit ist. Dies gilt übrigens für jede Religion, die eine derartige Behauptung über den Schöpfer anstellt. Damit erübrigt sich auch das meiste von dem, was Hindus und Götzenanbeter glauben, da sie ähnliche Behauptungen über eine Inkarnation des Schöpfers aufstellen.


Manche Christen sagen vielleicht, dass sie Jesus nicht als Gott betrachten, sondern als Sohn Gottes. Die Frage ist allerdings, was damit gemeint ist „Sohn Gottes“? Ein Menschensohn ist ein Mensch, wie sein Vater und seine Mutter, ist dann Gottes Sohn auch Gott? Wenn dem so ist, dann sind wir wieder am Anfang angelangt und haben dasselbe Problem wie vorher. Außerdem ist ein Sohn das Ergebnis eines sexuellen Aktes. Hatte Gott etwa Sex? Kann man Gott so etwas zuschreiben? Das würde ganz klar allem widersprechen, was wir bisher über Gott und sein anders sein als die Schöpfung festgestellt haben. Oder hat Gott Jesus vielleicht so etwas wie adoptiert? Das macht auch keinen Sinn, denn du kannst nur etwas adoptieren, was ist wie du. Stell dir vor du hättest einen Fisch namens Flossy und würdest über ihn sagen: „Das ist mein Sohn.“ Niemand würde dich ernst nehmen. Du könntest ihn lieben wie deinen eigenen Sohn, du könntest dein Essen mit ihm teilen, er könnte ein eigenes Zimmer im Haus haben und vielleicht würdest du sogar eine Adoptionsurkunde organisieren können, aber der Fisch bleibt ein Fisch und du bleibst ein Mensch. Ihr beide seid nicht gleich und wir wissen, dass der Schöpfer anders ist als alles im Universum. Wir sind den Fischen sogar ähnlicher als dem Schöpfer. Wir sind abhängige, endliche, bedürftige Wesen, genau wie Fische. Und der Schöpfer ist ewig und unabhängig. Eigentlich muss der Schöpfer weit davon entfernt werden einen Sohn zu haben, wörtlich und symbolisch gemeint. Vielleicht ist die eine Ausnahme, es sehr metaphorisch zu verstehen, da unsere Eltern sich um uns kümmern, uns führen und uns versorgen – wie der Schöpfer. Das würde dann aber auf alle Geschöpfe zutreffen, nicht nur auf Menschen und schon gar nicht nur auf einen Menschen.

Was den Buddhismus betrifft, nun, der Schöpfer bekommt gar keine Chance. Das macht den Buddhismus eher zu einer Philosophie als zu einer Religion, was wiederum seine eigenen Probleme mit sich bringt. Dazu gehört zum Beispiel, dass Erklärungen über den Sinn des Lebens, den Grund für das Vorhandensein von Leid und das Jenseits von einem Menschen stammen, nicht von Gott. Was wir brauchen ist etwas Definitives und das kann nur vom Kenner des Verborgenen kommen, der der Schöpfer des Verborgenen ist. Alles andere ist Spekulation. Es gibt einige andere Religionen, die man erwähnen könnte. Sikhismus ist dem Buddhismus insofern ähnlich, als das er nicht behauptet göttlichen Ursprungs zu sein, zumindest nicht direkt. Der Gründer der Sikh-Religion, Guru Nanak, nahm das von Islam und Buddhismus, was er für am besten hielt und vermischte es, um daraus seine eigene Lehre zu machen. Das ist etwas, was wohl viele von uns versucht sind zu tun, gerade in Angesicht der großen Auswahl. Allerdings gibt es dabei ein einfaches rationales Hindernis. Wenn wir damit einverstanden sind, dass es tatsächlich eine Offenbarung und Botschaft vom Schöpfer gibt, wie können wir uns dann dazu entscheiden, diese abzulehnen und etwas anderem folgen oder uns anmaßen sie mit etwas anderem zu zu vermischen – außer natürlich wir wissen, dass der Schöpfer genau dies von uns will? Das könnte man mit Hindu-Ideen rechtfertigen, aber vom Standpunkt, sagen wir, des Islams oder des Judentums wäre dies sehr schwer machbar.

Einen Test, um herauszufinden ob eine Religion wirklich vom Schöpfer stammt, haben wir jetzt angewandt. Die Frage war: Stimmt die Religion mit der rationalen Basis überein, durch die wir erkannt haben, dass es einen einzigen, einzigartigen, ewigen und unabhängigen Schöpfer gibt, der außerhalb der Schöpfung ist und sich von ihr unterscheidet? Jetzt stellt sich die Frage, ob es noch andere Kriterien gibt, um unsere Kandidatenliste zu kürzen.

Kapitel 4

Der Allgemeingültigkeits-Test

Es gibt noch einige andere Tests, die man anwenden kann, um zu prüfen, ob der Ausweis gültig ist oder nicht. Eine Sache, die Sinn macht, ist die Idee der Universalität, der Allgemeingültigkeit. Was damit gemeint ist, ist dass die Botschaft des Schöpfers für alle sein sollte. Solange man davon ausgehen kann, dass im Allgemeinen jeder Mensch die Fähigkeit und Kapazität besitzt, um die Existenz des Schöpfers zu verstehen und dementsprechend auch tiefgründige Fragen über Leben, Tod, das Universum und anderes stellen kann, scheint es unvernünftig zu behaupten, der Schöpfer würde nur einer ausgesuchten Gruppe von Menschen die Rechtleitung schicken und alle anderen im Dunkeln stehen lassen. Natürlich könnte der Schöpfer gute Gründe haben nur eine besondere Auswahl auszusuchen, die dann der weisen Leitung folgt, genauso wie es gute Gründe geben könnte nur einer einzigen Person die Botschaft zu geben, anstatt jeden einzeln anzusprechen. Dennoch stellt sich dann die Frage, was passiert, wenn man nicht zu den Ausgesuchten gehört? Was sollen wir machen? Das scheint dann irgendwie irrelevant zu werden. Es scheint komisch, dass der Schöpfer, der für jeden Menschen die Möglichkeiten alle seine Bedürfnisse zu befriedigen zur Verfügung gestellt hat, dies im Bezug auf die psychologisch, mental und spirituell größten Bedürfnisse, nämlich die Antworten auf die großen Fragen, nicht gemacht haben soll!
Das schaltet das Judentum ziemlich aus. Das Judentum ist großartig, wenn man Kind einer jüdischen Mutter ist. Nicht mehr so großartig ist es, wenn man dies nicht ist. Obwohl einige von uns dazu neigen zu denken, dass unser Land, unsere Rasse, unser Stamm, unsere Stadt, unser Fußballklub der, die und das Beste ist (oder zumindest irgendwann mal sein wird), würden die meisten von uns schwer daran zu schlucken haben, keine Chance auf die immer währende Glückseligkeit im Paradies zu haben, außer wenn man einem bestimmten Stamm oder einer bestimmten Rasse angehört und zu akzeptieren, dass die weise Leitung des Schöpfers nicht für sie, sondern nur für ein paar andere bestimmt ist. Das heißt, selbst wenn es wahr wäre, müssten die meisten von uns es trotzdem als bedeutungslos ablehnen! Es gibt noch einige weitere Gründe, weshalb das Judentum vernünftigerweise ausgeschlossen werden kann, dies ist aber nicht der Zeitpunkt, um das zu tun.

An diesem Punkt sollten wir kurz innehalten – es ist Zeit für einen kurzen Einschub.

Ich habe dich gleich zu Beginn gewarnt, dass du das hier nicht mögen wirst!

Vielleicht hätte ich eine etwas deutlichere Warnung aussprechen und klar machen sollen, dass die Schlussfolgerungen aus diesem vernunftbasierten Denkansatz bedeuten könnten, völlig gegen deine eigenen Begierden und das, was du dir in deinem Leben wünscht, zu gehen. Vielleicht hätte ich dich warnen sollen, dass du die Wahrheit womöglich hassen wirst. Und wenn du zu der Sorte Mensch gehörst, die denkt in meinem Leben ist eigentlich alles okay und ich hab´ ja alles was ich will... nun, ich könnte dich warnen und dir sagen, dass es viele Gründe dafür gibt, wieso sich das bald ändern könnte. Aber wenn du zu dieser Sorte Mensch gehören würdest, dann würdest du wahrscheinlich sowieso nicht zuhören. Deshalb: Hier ist sie!

WARNUNG!
Was folgt ist nur für Leute, die wirklich bereit sind ihre Vorurteile abzulegen, ein wenig tiefgründiger nachzudenken und der vernünftigsten Konsequenz zu folgen.

Bis jetzt war alles noch leicht. Was jetzt kommt wird ein bisschen schwerer. Du wirst Entscheidungen treffen und Konsequenzen ziehen müssen. Ich versuche nicht dich abzuwimmeln. Wirklich nicht, es wird den ganzen Aufwand wert sein. Und eigentlich gibt es doch sowieso nichts, was es wert ist zu haben, für das man sich nicht ein bisschen anstrengen muss, oder? Es wird ein wenig Aufwand mit sich bringen, den Konsequenzen zu denen ich dich hier führe, nachzugehen. Für manche wird es sogar einen ganz erheblichen Aufwand mit sich bringen.

Die harte Arbeit ist nicht körperlich, nicht einmal mental in dem Sinne, dass man viel denken müsste. Wenn du zugestimmt hast, Vernunft und gesunden Menschenverstand anzuwenden, um zu den Schlussfolgerungen zu kommen, und wenn du bereit bist die logischste und vernünftigste Option auszuwählen und das ist alles was dich kümmert, dann gehe ich davon aus, dass alles gut gehen wird. Bei manchen wird das nicht der Fall sein. Manche von euch werden womöglich allem zustimmen, was sie hier lesen und dann trotzdem ihr altes Leben weiterleben als wäre nichts passiert... oder zumindest werden sie es versuchen. Ich sage, sie werden es versuchen, weil sie es nicht schaffen werden das zu tun – und ich spreche aus Erfahrung.

Was jetzt kommt mag für manche eine schockierende Wahrheit sein. Andere haben es vielleicht schon erwartet. Eines jedenfalls ist sicher, wenn du einmal die Wahrheit erfahren hast, wird dein Leben nie wieder sein wie zuvor. Sie wird immer mit dir sein. Wie sehr du es auch versuchen wirst, du kannst nicht vor dir selbst fliehen.

DU WURDEST GEWARNT!

So, wieder zurück zu dem Punkt, an dem wir stehen geblieben waren.
Wir haben noch zwei Kandidaten: Zoroastrismus und Islam.
Es gibt einige Gründe, wieso der Islam gegenüber dem Zoroastrismus die Nase vorn hat.
Erstens behauptet der Islam eine umfassende Religion für jeden zu sein. Im Gegensatz zu dem, was einige Menschen denken und im Gegensatz zu dem, wie sich einige Anhänger des Islams verhalten, ist Islam keine arabische/türkische/pakistanische Religion, sondern sie ist genauso für blonde, blauäugige deutsch sprechende Menschen, wie für Araber, Italiener, Polen, Indianer und Eskimos.

Interessant anzumerken ist auch, dass „Islam“ ein arabisches Wort ist, das eine Bedeutung hat. Man könnte es übersetzen mit „Unterwerfung“ unter oder „Hingabe“ zum Schöpfer. Ein Muslim ist also jemand, der behauptet der Rechtleitung des Schöpfers Folge zu leisten. Er behauptet außerdem, dass die grundlegende Botschaft an den einen, einzigartigen und alles übersteigenden Gott zu glauben und ihm zu folgen, die Botschaft ist, die der Schöpfer immer wieder besonderen, auserwählten Menschen, die als Propheten oder Gesandte bezeichnet werden, offenbart hat. Die Bezeichnung dieser Religion ist nicht an einen bestimmten Namen oder Platz gebunden. Judentum (Juda), Christentum (Christus), Buddhismus (Buddha), Hinduismus (Indien), Zoroastrismus (Zarathustra), sind alle an eine Person oder einen Platz gebunden.
Wenn man in einer sehr abgelegenen Gegend wohnt und nie von einem Mann mit dem Namen Jesus gehört hat, der auch Gott und zugleich Gottes Sohn ist, außerdem für unsere Sünden gestorben ist, dann kann man nie und nimmer anhand seines Verstandes und seiner Erfahrung zu dieser Erkenntnis kommen. Man kann es unmöglich schlussfolgern. Irgendjemand muss es einem mitteilen. Das ist beim Islam nicht der Fall. Das grundlegende Konzept des Islams, dass es einen einzigartigen Schöpfer gibt, dessen Rechtleitung wir folgen sollten, ist etwas wo jeder drauf kommen kann. Als Konzept ist der Islam, die Hingabe zum einen Gott, wahrlich universal und allgemeingültig.

Kapitel 5

Der Charaktertest

Es gibt noch weitere Tests, die man anwenden kann.

Der erste zielt ab auf den Charakter und die Persönlichkeit dessen, der die Behauptung aufstellt. Wenn die Person, die die Behauptung aufstellt eine Botschaft vom Schöpfer zu haben, bekannt für ihre Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit ist und man dies auch in ihrem Leben sieht, dann wird es leichter sein zu akzeptieren, dass diese Person auch bezüglich der Botschaft von unserem Schöpfer die Wahrheit sagt. Diesem Argument könnte entgegnet werden, dass die Person womöglich einfach verblendet ist. Sie glaubt zwar wirklich das zu sein, was sie behauptet, sie ist auch ehrlich, aber ihre Erfahrungen gründen sich auf psychischen Störungen und Halluzinationen. Wie kann man herausfinden, ob dies der Fall ist?

Sicherlich will niemand von uns verschaukelt werden oder von einem Betrüger hereingelegt werden und am Ende einem Verrückten folgen. Ein richtig guter Betrüger wird alles in seiner Macht Stehende tun, um die Menschen glauben zu lassen, er wäre aufrichtig und wahrhaftig. Sie werden das, was sie haben, sicher so gut und wahr wie möglich aussehen lassen und sie werden häufig versuchen dich mit einem Angebot aus der Reserve zu locken, dass zu gut ist, um es abzulehnen. Das Problem ist, hier können wir schnell wieder da ankommen, wo wir angefangen haben. Alle Kandidaten könnten hier wohl eine gute Figur abgeben und wie glaubwürdige Charaktere wirken. Die Sache ist nur, dass wir es hier ja gar nicht mit den eigentlichen Anspruchstellern selbst zu tun haben. Es sind ja nicht Moses, Krishna, Buddha, Zarathustra, Jesus, Muhammad oder Guru Nanak, die an unsere Tür klopfen, es sind Leute, die behaupten sie und ihre Lehre zu repräsentieren. Es gibt genug Zeug, dass über sie gesagt und geschrieben wird. Bevor wir uns also um diese Persönlichkeiten selbst kümmern, müssen wir herausfinden, was sie wirklich gesagt haben (im Gegensatz zu dem was behauptet wird, dass sie es gesagt hätten).

Deswegen ist die Echtheit der Schriften ein wichtiges Thema. Das Problem mit Zoroastrismus ist, dass nicht mehr wirklich etwas von den Aussagen und Schriften Zarathustras vorhanden ist. Die Liturgie ist noch da, genau wie einige Vorstellungen über die grundlegende Theologie, aber seine eigenen Worte sind mehr oder weniger verloren gegangen. Die Schwierigkeiten mit der biblischen Authentizität sind weithin bekannt, das geben sogar ehrliche christliche und jüdische Gelehrte zu. Das ist ein Bereich, in dem der Quran, die wichtigste Schrift des Islam, wirklich hervorsticht. Es gibt kaum eine Kontroverse über die Echtheit des quranischen Texts. Tatsächlich ist es so, dass man aus einer beliebigen Moschee auf der Welt einen Quran nehmen kann und ihn mit Manuskripten vergleichen kann, die bis in die Anfangszeit des Islams zurückreichen, und man würde feststellen, dass der Text unverändert ist. Der einzige Unterschied sind die Schriftart und Zeichen, die als Aussprachehilfe eingefügt wurden. Das ist ziemlich bemerkenswert für einen Text, der über 1400 Jahre alt ist. Er ist aber nicht nur schriftlich auf solch exzellente Art und Weise bewahrt worden, der Quran hat auch eine bemerkenswerte mündliche Überlieferungstradition vorzuweisen. Die Muslime behaupten, andere Schriften wurden auf vielerlei Art verändert, verloren und verfälscht. Aber der Schöpfer (dessen Worte der Quran sind) hat versprochen den Quran zu bewahren, da er die letzte Offenbarung an die Menschheit darstellt und folglich ist Muhammad der letzte Gesandte. Zwar sind Muslime nur menschlich und fehlbar, und stellen deshalb nicht unbedingt das wahre Gesicht der Religion dar, aber der Quran und das Vorbild und die Lehren des Propheten sind nach wie vor unversehrt, damit die Menschen erfahren können, was wirklich Gottes Rechtleitung ist.

Das behaupten die Muslime, aber gibt es nicht jede Menge Probleme mit dem Islam?

Ich meine, wie kann man von jemandem in der zivilisierten, freien Welt – oder auch sonst irgendwo – verlangen, einer Religion zu folgen, die 1400 Jahre alt ist? Diese Religion scheint Frauen wie Bürger zweiter Klasse zu behandeln (aber in der zivilisierten, freien Welt wird Frauen immer noch weniger für den gleichen Job bezahlt, sie werden andauernd als Sexobjekte dargestellt, sind erschreckend oft Opfer psychischen und körperlichen Missbrauchs, es ist ihnen kaum möglich als Mutter und Ehefrau respektiert zu werden... aber immerhin fordern wir in der zivilisierten Welt ja, dass Frauen gleichberechtigt sein sollten). Der Quran erwähnt ja sogar, dass man Frauen in bestimmten Situationen schlagen soll!!! Männer können bis zu vier Frauen heiraten!! Schön für sie, und sie bekommen auch noch das Doppelte vom Erbe!

Dann gibt es auch noch diese Jihad-Geschichte und den ganzen Terrorismus “und bekämpft und tötet die Ungläubigen wo immer sie auch antrefft”.

Und was ist mit all diesen „barbarischen“ Gesetzen, wie Hand abhacken für Diebe, Tod für Apostaten und Ehebrecher (und wie kann es sein, dass immer nur die Frauen getötet werden?!?) und dann noch Tod für Homosexuelle und Auspeitschen für Betrunkene!

Ist der Quran nicht, wie jedes andere religiöse Buch auch, voller Widersprüche, unklarer Begriffe und auf verschiedene Art und Weise interpretierbar?

Nun, zumindest aus einem Blickwinkel scheint der Quran anders zu sein. Und das ist der so gut wie unbestrittene Fakt, dass er nach wie vor bewahrt und authentisch ist. Und noch einmal, wie viele der Probleme, die die Leute mit dem Islam haben, haben wirklich was mit der Lehre des Quran und der Sunnah zu tun und nicht mit dem Verhalten mancher Muslime?

Lass uns das Ganze rational und nicht emotional betrachten!

Bedeutet die Tatsache, dass der Quran Dinge lehrt, die den Traditionen und Normen widersprechen, an die wir uns gewöhnt haben, dass er nicht vom Schöpfer stammt?

Es gibt de facto keinen vernunftbasierten oder rationalen Grund, wieso das eben genannte nicht von Gott stammen sollte. Es ist nicht mit unserem “modernen” Leben zu vereinbaren? Na und! Was wenn der Schöpfer die Moderne nicht mag und auch keine von Menschen gemachte Ideologie? Ich sage nicht, dass dies wirklich der Fall ist, ich verdeutliche nur, dass das keine vernunftbasierte Antwort auf die Behauptung ist, der Quran stamme vom Schöpfer.
Insoweit es darum geht einen Lebensstil in Frage zu stellen, der komplett auf Materialismus und Spaß haben aufgebaut ist, und das scheint bei unserem modernen Lebensstil doch der Fall zu sein, schließen sich fast alle Religionen dem Islam an.
Ein Buch ausschließlich auf Grundlage der Moralvorstellungen und Gesetze, die es beinhaltet, zu beurteilen ist problematisch, weil Moral und Gesetz im Allgemeinen weit von Universalität entfernt sind. Was in einer Kultur als harte Strafe gilt, wird in einer anderen als zu mild angesehen. Begrenzte Polygamie mag in einer Gesellschaft, in der Heirat als soziale Sicherheit für Frauen betrachtet wird und in der unbegrenzte Polygamie praktiziert wird, als unangemessene Beschränkung empfunden werden. Monogamie mag ihnen wahnsinnig vorkommen, vor allem den Frauen, die sich auf diese Form sozialer Sicherheit verlassen. Die selbst ernannte “zivilisierte, freie Welt” ändert selbst andauernd ihre ethischen und moralischen Standpunkte im Bezug auf viele Sachen. Dinge, die vor zehn Jahren schlecht waren sind heute okay und andersherum gilt das gleiche. Trotzdem äußern sich manche Sprecher der Werte der “freien Welt” über ihre Moralvorstellungen und Werte, als seien diese eine Art göttlicher Erlass, was sie natürlich nicht sind. Vielmehr trifft genau das Gegenteil zu.

Der Punkt ist, dass das größte Problem, das viele Leute mit dem Islam haben, nicht wirklich ein gültiges Kriterium darstellt, um ihn zu beurteilen. Rein rational betrachtet, sollte man doch die Einstellung haben, dass, wenn der göttliche Ursprung eines Buches durch überzeugende Belege bewiesen werden kann, man dem Schöpfer zugesteht zu wissen, was für uns am besten ist. Es ist sogar ziemlich wahrscheinlich, dass Menschen eher Moralvorstellungen, Gesetze und Werte wählen würden, mit denen sie sich wohl fühlen, als solche, die wirklich gut und nützlich für sie sind. Bestimmte Menschen (z.B. die, die Macht und Kontrolle über andere haben) würden auch ein Wertesystem aufstellen, welches dafür sorgt, dass sie an der Macht bleiben! Tatsache ist, es gibt viele Dinge, die gut für uns sind, die wir aber nicht mögen und andersherum mögen wir viele Dinge, die nicht gut für uns sind. Wir können die Aussage, der Islam wäre nicht mit dem modernen Leben kompatibel, getrost als Ablenkungsmanöver bezeichnen und beiseite legen.

Jetzt könnte es an der Zeit sein, die bisher bitterste Pille zu schlucken. Zeit zu akzeptieren, was für manche von uns eine schwer anzunehmende Wahrheit ist, nämlich, dass der Quran vielleicht doch die Rechtleitung des Schöpfers sein könnte und dass Muhammad ein Prophet ist. Wenigstens sollten wir unsere Vorurteile beiseite tun und versuchen offenen Herzens die vernünftigen Argumente zu untersuchen, die die Behauptung unterstützen, der Quran sei diese Offenbarung. Schließlich gibt es schon ein paar Dinge, die für diese Behauptung sprechen. Lass sie uns noch einmal betrachten!

Erstens: Der Quran lehrt das, was von jedem überall verstanden werden kann und zwar, dass es einen Schöpfer gibt, der anders ist als die Schöpfung. Viele Verse im Quran erläutern genau das, zum Beispiel:
“Sag: Er ist Allah, der Eine. Allah, der von allem Unabhängige, von dem alles abhängig ist. Er ist nicht geboren worden und hat nicht geboren. Und nichts ist Ihm gleich.” (Der Quran, Kapitel 112 – Die Aufrichtigkeit)

Manche stoßen sich an der Verwendung von “Er” für Gott. Soll das etwa heißen, dass der Schöpfer männlich ist? Der Schöpfer, wie in den eben erwähnten Versen zu lesen ist, ist anders als alles. Es ist aber so, dass im Arabischen, der Originalsprache des Qurans, nur Maskulinum und Femininum vorhanden sind und kein Neutrum, wie in vielen anderen Sprachen auch. Selbst im Deutschen, wo es das Neutrum gibt, würde man es nicht als angemessen empfinden über Gott als “Es” zu sprechen. “Er” ist zwar das im Quran verwendete Pronomen, es heißt aber nicht, dass Gott ein Mann oder männlich ist.

Zweitens: Die Originalfassung der Schrift wurde auf eine bemerkenswerte Art und Weise bewahrt. Die Geschichte dieser Bewahrung selbst ist es wert, genau studiert zu werden. Um den Rahmen dieses Büchleins nicht zu sprengen, werde ich aber nur die Aussagen einiger Gelehrter dazu erwähnen:

Der Orientalist Richard Burton schreibt, der Quran den wir heute haben, ist der “Text, der uns überliefert wurde, in der Form in, der er vom Propheten zusammengestellt und akzeptiert wurde. Was wir heute in unseren Händen halten, ist der Mushaf [Text] von Muhammad.”
Kenneth Cragg beschreibt die Überlieferung des Qurans von der Zeit der Offenbarung bis heute als “eine ununterbrochene, lebendige Abfolge von Hingabe.”
Friedrich Schwally schreibt in `Geschichte des Qorans´: “Hinsichtlich der Einzeloffenbarungen dürfen wir das Vertrauen haben, dass ihr Text im Allgemeinen genauso überliefert ist, wie er sich im Nachlasse des Propheten vorfand.”
Sie scheinen offensichtlich von der Authentizität des Qurans überzeugt zu sein.

Drittens: Die Botschaft des Islams hat den Anspruch universal, das heißt für jeden ganz gleich welcher Herkunft oder von welchem Status, zu sein. Es wird ausdrücklich klar gemacht, dass der Schöpfer weder auf Hautfarbe, Rasse, Stamm, Vermögen oder Status blickt, sondern in das Herz einer Person, auf ihre Rechtschaffenheit und ihre Taten.

Der Quran ist allerdings keine Lektüre schnell mal für Zwischendurch. Es kann sehr schwer sein, ganz durchzublicken, denn er scheint nicht eine bestimmte Themenabfolge oder einen bestimmten Ablauf zu haben. Bestimmte Informationen wiederholen sich sehr oft und selbst die beste deutsche Übersetzung hat einen, sagen wir mal, anspruchsvollen Stil. Tatsächlich wird man gezwungen darüber nachzudenken, um ihn zu verstehen und genau dazu werden wir im Quran oft aufgefordert.

Davon abgesehen ist die darin enthaltene grundlegende Botschaft sehr klar. Es gibt nur einen Gott, der zu all seinen Geschöpfen gnädig und barmherzig ist, aber besonders zu den demütigen, bescheidenen und gläubigen unter ihnen. Die, die arrogant sind und die Wahrheit ablehnen, bestraft er schwer. Das Leben ist eine Prüfung und wenn wir sterben und das Universum, so wie wir es jetzt kennen, zu Ende geht, dann wird ein Tag kommen, an dem wir wieder zum Leben erweckt werden. An diesem Tag werden wir beurteilt und entweder mit unendlicher Glückseligkeit belohnt oder mit nie endender Qual bestraft.
Ich hab dir doch gleich am Anfang gesagt, es würde hier um Sachen gehen die du nicht magst – wie den Tod und die Hölle! Es gilt aber immer noch: Nur weil wir etwas nicht mögen, heißt es nicht, dass es das nicht gibt oder es nicht wahr ist.

Gibt es noch etwas, das uns dabei helfen könnte, die Behauptung der Quran sei vom Schöpfer des Himmels und der Erde, zu akzeptieren? Nun, der Quran selbst erwähnt eine Art Falsifikationstest. Dieser Test kann auf jedes Buch angewendet werden, welches behauptet vom Schöpfer zu stammen. “Machen sie sich denn keine Gedanken über den Quran? Wäre er von einem anderen als Allah, so würden sie darin gewiss viel Widerspruch finden.” (Der Quran, Kapitel 4 – Die Frauen, Vers 82)

Fakt ist doch, wenn ein Buch vom Schöpfer allen Daseins sein soll, dann ist es ziemlich logisch anzunehmen, dass dieses einzigartige Wesen sehr intelligent und weise ist – derart intelligent und weise, dass dies für den menschlichen Verstand nicht mehr zu erfassen ist. Man kann ja wohl erwarten, dass der Schöpfer allen Daseins sich mit den wesentlichen Funktionsweisen der Natur und des Universums, sowie mit der Menschheitsgeschichte, auskennt.

Beachtenswert am Quran ist, dass er nicht nur keinen Widerspruch enthält, sondern sich zu Geschichte, Theologie, Philosophie, Gesetzgebung und Natur äußert, in einer Weise, die einem Schwierigkeiten, macht dies als einfache menschliche Erklärung zu sehen.

Eine weitere bemerkenswerte Qualität des Qurans ist, dass er bis heute das mit Abstand herausragendste Werk arabischer Literatur ist, das die Welt gesehen hat. Der Quran selbst fordert die Araber, die Meister der Dichtkunst und im Umgang mit der Sprache waren, dazu auf, nur eine Sure (d.h. ein Kapitel) zu verfassen, die mit einer quranischen vergleichbar wäre. Das kürzeste Kapitel im Quran besteht aus gerade einmal drei Versen. Zur Zeit der Offenbarung waren Dichter so etwas wie “Popstars”, aber Muhammad hatte keinerlei dichterischen Fähigkeiten, weder vor noch nach dem Beginn der Offenbarung des Qurans. Ganz im Gegenteil, seine eigenen Aussprüche und Aussagen sind leicht vom Quran zu unterscheiden und sie sind sprachlich nicht vergleichbar. Viele der begabtesten Poeten und Redner der damaligen Zeit gaben offen zu, dass dies nicht die Worte Muhammads sein konnten, und auch nicht die eines anderen Menschen. Vielen hat es gereicht, eine Quranlesung zu hören, um sich dann zu entscheiden, den Islam anzunehmen. Für sie war das ein absolut überzeugender Beweis für seinen göttlichen Ursprung. Es mag uns heute schwerfallen das wert zu schätzen, aber es ist nun mal ein historischer Fakt. Bleibt die Frage, wie jemand, von dem keinerlei lyrisches Geschick bekannt ist und der aus einer Zeit stammt, in der die großartigsten Werke arabischer Lyrik verfasst wurden, es fertig bekommen hat ein Werk zu verfassen, das bis heute eine Ausnahmestellung in der arabischen Sprache einnimmt. Um dieses Phänomen auf heute zu übertragen, könnte man sagen: Es ist in etwa so ungewöhnlich als hätte jemand, der keinerlei Bildung in diesem Bereich und kein naturwissenschaftliches Wissen hat, eine lückenlose und einheitliche Theorie für die Physik entwickelt.

Muhammad konnte, wie die meisten Menschen auf der arabischen Halbinsel zu dieser Zeit, weder lesen noch schreiben. Er hatte keinen Zugang zu diesem Wissen. Es war also damals eine Herausforderung an seine Gegner und ist es bis heute an all diejenigen, die sich weigern zu akzeptieren, dass der Quran vom Schöpfer stammt: Woher hat Muhammad all die im Quran enthaltenen Informationen? Einige christliche Polemiker sind so weit gegangen zu behaupten, dass Muhammad selbst ein ketzerischer christlicher Geistlicher gewesen wäre, der nach Arabien geflohen wäre. Andere behaupten, er hätte von einem dissidentischen Mönch gelernt. Allerdings ist es diesen Leuten, trotz der so reichlich vorhandenen Literatur und der in aller Ausführlichkeit erhaltenen Geschichte über Muhammads Leben, bis jetzt nicht möglich gewesen, diese Person zu identifizieren, geschweige denn zu erklären, wie er sich über einen Zeitraum von 23 Jahren in denen der Prophet predigte, versteckt halten konnte.
Ein weiterer Streitpunkt, der sich hier auftut, ist die Vermutung der Quran sei eine Erfindung und Muhammad ein Lügner. Solch eine Behauptung ist schon problematisch, weil jeder, der sich mit seinem Leben befasst zu dem Ergebnis kommen wird, dass er ein Musterbeispiel für Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit war. Er hat in keinster Weise das psychologische Profil eines Betrügers. Das wiederum hat andere dazu geführt zu behaupten, er wäre verrückt und verblendet gewesen – er habe einfach wirklich geglaubt ein Prophet zu sein und so auch andere davon überzeugen können. Das allerdings stellt immer noch keine Antwort auf das ungeklärte Mysterium über die verblüffenden Informationen und die Bandbreite von Wissen im Quran dar.

Weißt du, man kann nicht gleichzeitig verblendet und ein Lügner sein. Wenn du glauben würdest, du wärst ein Prophet und erhieltest wirklich Informationen von Gott, dann würdest du wohl kaum zum nächsten Priester oder Rabbiner rennen, wenn jemand dir eine schwere Frage stellt. Du wärst überzeugt davon, dass Gott es dir mitteilen wird.

Die vernünftigste Schlussfolgerung, die sowohl den beeindruckenden Informationsstand des Qurans, als auch die Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit von Muhammad erklärt, ist, dass er wirklich war, was er behauptete zu sein: der Gesandte Gottes.
Das scheint die einzige einleuchtende Erklärung für all die Informationen zu sein, dieses Wissen kommt vom Schöpfer und es stellt eine Art Verifizierung oder Nachweis für die göttliche Herkunft dar. Das aufrichtige, ehrliche und von hohen Grundsätzen geprägte Verhalten von Muhammad erklärt sich dadurch, dass er war, was er behauptete zu sein und mit Gewissheit wusste, dass er eine göttliche Botschaft erhält.

Kapitel 6
Der beeindruckende Informationsstand

Du denkst jetzt womöglich darüber nach, oder vielmehr solltest du darüber nachdenken, was denn dieser “beeindruckende Informationsstand” ist, von dem ich die ganze Zeit spreche. Das ist ein riesiges Thema, das Bände füllen könnte. Um dann auch noch die ganzen dazugehörigen Argumente und Gegenargumente zu nennen, benötigt man noch mehr Bände! Ich werde hier nur ein paar wenige Dinge nennen, die ich persönlich faszinierend und zugleich überzeugend finde.

Das erste Beispiel kommt aus dem Bereich Geschichte. Viele Christen haben versucht Muhammad in die Schuhe zu schieben, er hätte von der Bibel abgeschrieben, was aus mehreren Gründen ein ziemlich dämlicher Vorwurf ist. Einer der Gründe ist, dass es zu dieser Zeit überhaupt keine Bibel auf Arabisch gab. Und selbst wenn es eine gegeben hätte, Muhammad hätte sie nicht lesen können. Nun stimmt es aber, dass viele Personen, die im Quran erwähnt werden, auch in der Bibel zu finden sind. Die einfache Erklärung dafür ist, die meisten von ihnen sind Gesandte Gottes. Der Quran als letzte Offenbarung des Schöpfers sieht ihre Geschichten als vorbildliche Beispiele an, die die Gläubigen motivieren und inspirieren. So ist es auch nicht befremdlich, dass Abraham erwähnt wird, denn die Araber betrachteten ihn als ihren Vorvater. Eine biblische Bezeichnung für die Araber ist Ismaeliten, aufgrund ihrer Abstammung von Abrahams Sohn Ismael.
Was befremdlicher erscheinen mag und schwierig zu erklären, ist die Menge an Informationen über Moses, die man im Quran findet. Die einfache Erklärung dafür ist natürlich, dass die Prüfungen und Aufgaben, die Muhammad zu bewältigen hatte, waren wie die von Moses. Die Erfahrungen Moses´ waren eine nützliche Leitung und eine Inspiration für den letzten Gesandten.

Hier sind zwei kleine, aber beeindruckende Details aus der Geschichte von Moses im Quran.
Es ist interessant wie Josef (der Sohn von Jakob), der auch im Quran erwähnt wird, nie über den Herrscher von Ägypten als Pharao spricht, sondern ihn König [1] nennt, während es sich bei Moses eindeutig um einen Pharao handelt. Die Bibel nennt beide Pharao. Wenn´s sonst nichts ist, möchte man sagen... bis man versucht Josef zeitlich einzuordnen. Denn dann wird man herausfinden, dass die herrschende Dynastie zu dieser Zeit die Hyksos waren. Sie waren Semiten und benutzten nicht die Bezeichnung Pharao, die die einheimischen Ägypter für ihre Herrscher verwendeten. Der Herrscher über Ägypten zur Zeit von Moses war ein Einheimischer. Er hatte die Hyksos verdrängt und begann nun das Volk Israels zu unterdrücken. Wenn Muhammad aus der Bibel abgeschrieben hat, wieso hat er dann nicht einfach die Bezeichnung übernommen? Wieso hat er diesen geschichtlichen Fehler nicht ohne es zu merken in sein Buch übertragen? Und woher hatte er derart genaue Informationen? Zu dieser Zeit gab es keine Universitäten, die Institute für Ägyptologie unterhielten. Die Fähigkeit Hieroglyphen zu entziffern war schon seit Hunderten von Jahren verloren gegangen und wurde erst durch die Entdeckung des Steins von Rosette etwa 1000 Jahre später wiederentdeckt. Das macht unser zweites Detail noch faszinierender.

Der Quran überliefert uns die Geschichte von Moses, wie er zum Pharao geht und diesen dazu einlädt zu glauben... nun ja, ziemlich genau an das, über was du hier liest. Der Pharao fängt an Moses Fragen zu stellen, über diesen unsichtbaren Gott über den Himmeln. Pharao behauptete von sich selbst Gott zu sein. Er dachte sogar, er könnte die Götter durch Magie befehligen. Deshalb sagte er voller Arroganz zu einem seiner Gefolgsleute:

“O Haman, errichte mir einen Hochbau, vielleicht kann ich die Zugänge erreichen – die Zugänge zu den Himmeln, damit ich ihn sehen kann, den Gott Moses´, und ich halte ihn wahrlich für einen Lügner.” (Der Quran, Kapitel 40 – Der Vergebende, Verse 36 und 37)

Viel wurde über die Erwähnung dieses Haman spekuliert und behauptet Muhammad hätte aus der Bibel abgeschrieben und alles durcheinander gebracht. In der Bibel im Buch Ester, einem Buch dessen Echtheit selbst angezweifelt wird, wird ein Haman erwähnt, der etwas wie ein Fürst am Hofe des persischen Königs Artaxerxes [2] war; in diesem Kontext ist Haman zeitlich deutlich später platziert. Allerdings gibt es keine unabhängigen historischen Quellen, die die Existenz dieser Person in Persien bestätigen. Einige Bibelgelehrte haben Haman als den elamitischen Reichsgott Humban identifiziert, andere meinen der Name stamme vom persischen Wort “hamayun”(glanzvoll, berühmt), oder von dem persischen Namen Owanes ab.

Es gibt jedoch, aller beleidigenden Behauptungen christlicher Polemiker zum Trotz, einen Haman, der im Alten Ägypten war und ziemlich gut zu den Beschreibungen passt.

Dr. Maurice Bucaille war einer der Ersten, die den Namen Haman aus einer ägyptologischen Perspektive untersucht haben. Er nahm an, da Haman im Quran in der Geschichte von Moses in Ägypten erwähnt wird, es sei das Beste, einen Experten für alte ägyptische Sprache, d.h. die Hieroglyphen, darüber zu befragen. Bucaille berichtet über eine interessante Diskussion, die er mit einem bekannten französischen Ägyptologen hatte:

“In dem Buch Réflexions sur le Coran habe ich das Ergebnis einer solchen Beratung festgehalten, die ein Dutzend Jahre zurückliegt und mich veranlasste einen Experten zu fragen, der zusätzlich das klassische Arabisch beherrscht. Einer der bekanntesten französischen Ägyptologen, der diese Voraussetzungen erfüllte, war so freundlich mir die Frage zu beantworten. Ich zeigte ihm das Wort Haman, welches ich – genauso wie es im Quran steht – abgeschrieben hatte und sagte ihm, dass es aus einem Satz aus einer aus dem 7. Jahrhundert stammenden Quelle entnommen wurde und dass der Satz im Zusammenhang mit einer Person steht, die aus der ägyptischen Geschichte stammt.
Er antwortete, wenn dies der Fall sei, dann erkenne er in dem Wort die Transliteration eines hieroglyphischen Namens. Für ihn sei es aber schlicht weg nicht möglich, dass ein Dokument aus dem 7. Jahrhundert einen – bis dahin unbekannten – hieroglyphischen Namen enthalte, denn zu dieser Zeit seien die Hieroglyphen völlig in Vergessenheit geraten gewesen. Um die Ableitung des Namens bestätigen zu lassen, riet er mir das Buch “Die Ägyptischen Personennamen” von Ranke zu konsultieren, in dem ich den Namen in Hieroglyphen geschrieben finden könnte und auch die Transliteration ins Deutsche.

Ich entdeckte alles, was der Experte angenommen hatte und darüber hinaus war ich verblüfft über den Beruf Hamans zu lesen: “Der Chef der Arbeiter in den Steinbrüchen”, genau das, was aus dem Quran gefolgert werden kann, wobei die Worte des Pharao einen Meister im Bauen vermuten lassen.

Als ich mit einer Kopie der entsprechenden Buchseite über Haman zu dem Experten ging und ihm eine der Stellen im Quran zeigte, wo er den Namen lesen konnte, war er sprachlos.

Des Weiteren hatte Ranke ein Buch von dem Ägyptologen Walter Wreszinski aus dem Jahr 1906 als Referenz angegeben, in dem stand der Namen Haman sei auf einer Stele eingraviert, die im Hof-Museum [3] in Wien aufbewahrt werde. Einige Jahre später, als es mir möglich war, die Berufsbezeichnung auf der Stelle zu lesen, stellte ich fest, dass der verwendete Determinativ [4], der dem Namen beigefügt wurde, die Wichtigkeit der engen Beziehung zum Pharao betonte.”

Das nenne ich einen “beeindruckenden Informationsstand”.

Wo hat Muhammad dieses Wissen her, wenn nicht von Gott?

Das war aber noch nicht alles.

Denk mal über die Welt vor 1400 Jahren nach und über das Wissen, das die Menschen damals hatten – oder vielleicht sollte man besser sagen, das Wissen, das die Menschen damals nicht hatten, insbesondere im Bezug auf das Universum und die Umwelt. Natürlich hatten manche Denker und Philosophen erstaunliche Entdeckungen gemacht, sogar den Erdumfang haben sie eingeschätzt, aber sie haben auch vieles ganz falsch verstanden. Legenden und Mythen waren im Überfluss vorhanden.
Wenn man den Quran liest, wird man feststellen, dass derartige Mythen und Legenden über das Universum und die Umwelt nicht vorhanden sind. Ja, es wird über Wunder berichtet, die der Schöpfer bewirkt, um die Gläubigen in ihrem Glauben zu stärken und die Starrsinnigen zu verwirren und zu widerlegen, aber ansonsten scheinen die Beschreibungen der Welt und des Universums auffallend modern. Man würde erwarten der Quran spiegelt die Mythen und Legenden der damaligen Zeit wider. Selbst wenn Muhammad es geschafft hätte, die besten Ideen der damaligen Zeit herauszusuchen und all die Mythen auszusortieren, würde dies die auffallende Übereinstimmung von Quran und moderner Wissenschaft nicht erklären.

Hier sind einige Verse aus dem Quran über das Universum und dessen Entstehung:

“Haben die Ungläubigen nicht darüber nachgedacht, dass die Himmel und die Erde eine Einheit waren, die Wir dann zerteilten? Und Wir machten aus dem Wasser alles Lebendige. Wollen sie denn nicht glauben?” (Der Quran, Kapitel 21 – Die Propheten, Vers 30)

Hast du schon mal vom Big Bang gehört und darüber, dass das Universum als Singularität angefangen hat, ein superverdichteter Ball aus Energie und Materie? Darüber haben wir am Anfang gesprochen, kannst du dich noch erinnern? Es ist ziemlich deutlich, dass die Informationen im Quran über etwas, was wir vor 70 Jahren entdeckt haben, korrekt sind.

Und wie wäre es damit:

“Und den Himmel haben Wir mit Kraft erbaut und Wir weiten ihn wahrlich noch aus.” (Der Quran,  Kapitel 51 – Die Zerstreuenden, Vers 47)

Zu der Zeit als Einstein noch an seinen Theorien bastelte galt es als Konsens unter den Wissenschaftlern, dass das Universum statisch ist und auch schon immer gewesen war, aber neue Beobachtungen machten klar, dass dies doch nicht der Fall ist. Es wurde entdeckt, wie Galaxien sich mit konstanter Geschwindigkeit voneinander weg bewegten. In anderen Worten ausgedrückt: Das Universum weitet sich aus. Sehr komisch wie so etwas in einem 1400 Jahre alten Buch stehen kann.

Die Wissenschaft ist ein sehr launischer Gefährte. Dinge, über die sich alle Wissenschaftler einer Zeit einig sind, werden plötzlich auf den Kopf gestellt und durch Beobachtungen widerlegt. Von daher ist es wohl nicht das beste Kriterium, anhand dessen man ein Buch beurteilt. Dennoch gibt es Dinge, die offensichtlich so oft beobachtet worden sind, dass sie zu einer Art “Fakt” werden.

Eines dieser Dinge ist die Embryonalentwicklung des Menschen. Die Vorstellung, dass wir in unserer Entwicklung als Fötus verschiedene Stufen durchlaufen, ist noch immer recht neu. In der Antike, aber auch der Frühen Neuzeit gab es viele Theorien, die heutzutage fast ein bisschen albern klingen. Eine der vorherrschenden Theorien im 18. Jahrhundert war zum Beispiel etwas, was  präformationistische Theorie genannt wird. Sie besagt, dass eine Kreatur bereits vorgefertigt im Spermium sitzt und nur größer wird. Es wurde sogar behauptet man hätte dies mit den einfachen Mikroskopen, die damals vorhanden waren, beobachtet! Soviel zu `sehen heißt glauben´!
Aristoteles war der Ansicht Menstruationsblut gerinne mit der Hilfe von Sperma und forme sich dann so zum Fötus. Erst ab dem späten 19. Jahrhundert begann man das, was wir heute wissen, klar zu formulieren. Dennoch legt der Quran vor 1400 Jahren dar:

“Wir schufen den Menschen ja aus einem Auszug aus Lehm. Hierauf machten Wir ihn zu einem Samentropfen an einem sicheren Aufenthaltsort. Hierauf schufen Wir den Samentropfen zu einem (egelähnlichen) Anhängsel. Dann schufen Wir das Anhängsel zu einem Klumpen, der aussieht, als wäre er gekaut. Dann schufen wir den Klumpen zu Knochen, dann bekleideten Wir die Knochen mit Fleisch. Hierauf ließen Wir ihn als eine weitere Schöpfung entstehen. So sei denn Allah gepriesen, der beste Schöpfer.” (Der Quran, Kapitel 23 – Die Gläubigen, Verse 12-14)

“Wir haben euch aus Erde erschaffen, hierauf aus einem Samentropfen, hierauf aus einem (egelähnlichen) Anhängsel, hierauf aus einem Klumpen, der aussieht, als wäre er gekaut; gestaltet und ungestaltet, um es euch klarzumachen.” (Der Quran, Kapitel 22 – Die Pilgerfahrt, Vers 5)

Prof. emer. Keith Moore, ehemaliger Vorstand und Dekan am Institut für Anatomie der Universität Toronto in Kanada,  Autor des Buches “The Developing Human” und anerkannt als einer der führenden Embryonalforscher, sagte zu den erwähnten Stellen im Quran und ausgewählten Aussagen von Muhammad: “Bis ins 19. Jahrhundert hinein war nichts über die Klassifizierung der Entwicklungsstufen des Menschen bekannt. Ein System, das der Einordnung menschlicher Embryonen dient und auf alphabetischen Zeichen beruht, wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt. Im 20. Jahrhundert verwendete man dann Zahlen, um 23 Stufen der Embryonalentwicklung zu unterscheiden. Dieses Zahlensystem ist nicht leicht zu durchschauen und es wäre besser, ein System auf den morphologischen Veränderungen zu begründen. In den letzten Jahren hat sich durch das Studium des Qurans eine andere Grundlage für die Klassifizierung der Stufen des sich entwickelnden Embryos offenbart, die auf leicht nachvollziehbaren Vorgängen und Veränderungen im Aussehen beruht. Hierbei werden Begriffe verwendet, die von Gott über den Engel Gabriel zu Muhammad dem Propheten gesandt und im Quran erfasst wurden. (...) Für mich ist klar, dass diese Aussagen von Gott zu Muhammad gekommen sein müssen, denn dieses Wissen wurde fast komplett erst Jahrhunderte später entdeckt. Das stellt für mich einen Beweis dafür dar, dass Muhammad ein Gesandter Gottes ist.”

Marshall Johnson, Professor emer., ehemaliger Vorsitzender der Abteilung für Anatomie und Entwicklungsbiologie und ehemaliger Direktor des Daniel-Baugh-Institute an der Thomas Jefferson Universität in Philadelphia, USA sagte: “Als Wissenschaftler kann ich nur mit Dingen umgehen, die ich selbst sehen kann. Ich verstehe Embryologie und Entwicklungsbiologie. Ich kann die Worte verstehen, die mir aus dem Quran übersetzt werden. Wenn ich mich in diese Zeit versetzen müsste, mit dem Wissen, das ich heute habe und die Dinge beschreiben sollte, ich könnte sie nicht beschreiben, wie sie beschrieben wurden. Ich sehe keinen Beweis, der widerlegt, dass diese Person Muhammad diese Informationen von irgendwo her erhalten haben muss. Ich sehe also nichts, was im Konflikt stünde mit dem Konzept, dass göttliche Intervention im Spiel war bei dem, was Muhammad mitteilen konnte."

Eine andere interessante Aussage, die im Quran zu finden ist, bezieht sich auf Berge.

“Haben Wir nicht die Erde zu einem Lager gemacht, und die Berge zu Pflöcken?” (Der Quran, Kapitel 78 – Die Kunde, Vers 6 und 7)

Heute wissen wir, dass Berge tiefe “Wurzeln” im Boden haben, die sich um ein Vielfaches weiter erstrecken als der Berg oberhalb des Bodens. Das passendste Wort, um Berge zu schreiben, ist sicherlich “Pflöcke”, denn der größte Teil eines gut sitzenden Pflocks befindet sich unter der Erde. Die Theorie über die “Wurzeln” von Bergen, wurde erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingeführt.

Diese Berge spielen auch eine große Rolle bei der Stabilisierung der Erdkruste, da sie das Erschüttern der Erde hemmen.

“Und Er hat feste Berge in die Erde gesetzt, damit sie nicht mit euch wanke.” (Der Quran, Kapitel 16 – Die Biene, Vers 15)

Gleichermaßen besagt die Theorie der Plattentektonik, dass Berge als Stabilisatoren für die Erde fungieren. Das Wissen über die Rolle der Berge als Stabilisatoren oder Befestigung der Erde, konnte erst im Rahmen der Theorie der Plattentektonik aus den 1960er Jahren richtig eingeordnet werden.

Der Quran erwähnt viele Dinge über Natur und Umwelt, fordert uns dazu auf nachzudenken und sich intensiv damit auseinanderzusetzen und sagt, die Verstehenden werden realisieren, dass all dies Zeichen sind, die auf die Macht und Weisheit des Schöpfers hinweisen. All das wurde nicht ohne Grund erschaffen oder zur bloßen Unterhaltung, sondern aus einem tiefgründigen und edlen Anlass.

Der Quran ist kein Buch der Wissenschaft, sondern ein Buch der Zeichen. Man kann leicht nachvollziehen, weshalb der Schöpfer über den Ursprung des Universums, die Details der Embryonalentwicklung und über Eigenschaften von Bergen Bescheid weiß, aber man kann nicht leicht erklären, wie Muhammad es geschafft hat, diese Informationen in den Quran einzubeziehen, außer wenn man seine Behauptung, ein Gesandter zu sein, akzeptiert. Es scheint das Sinnvollste für eine vernünftige und aufrichtige Person zu sein, dies zu tun.

Kapitel 7
Lehren aus dem Buch

Was sind die zentralen Lehren des Qurans?

Nun, die erste Sache ist zu akzeptieren, dass es einen Gott gibt. Er ist einzigartig, anders als alles andere und nichts ist wie Gott. Gott ist Einer, Er hat keine Partner oder Rivalen und wir dürfen nur zu Ihm, dem Schöpfer, beten und nur für Ihn Gottesdienste verrichten.

Wie man genau den Schöpfer anbetet und durch Sein Wissen rechtgeleitet wird, ist der Punkt an dem Muhammad ins Spiel kommt. Der Quran lehrt uns, dass alle Propheten und Gesandten Gottes, die zu den Menschen geschickt wurden, selbst Menschen waren. Dies, da sie nicht nur eine Botschaft zu überbringen haben, sondern weil ihr Leben als praktisches Beispiel für die Umsetzung der Botschaft dient. Das macht Sinn. Wenn ein Mensch das hinbekommt, dann müssten zumindest theoretisch alle anderen auch im Stande dazu sein. Wenn der zu uns Gesandte ein Engel gewesen wäre, dann hätten wir alle jede Menge Ausreden parat, wieso wir unmöglich wie der Engel sein können; für ihn wäre es schließlich einfach so, nun ja, engelsgleich zu sein.

Das Leben, erklärt uns der Quran, ist eine Prüfung. Deswegen gibt es Freude und Leid, Gesundheit und Krankheit, Reichtum und Armut, gut und schlecht, Tag und Nacht, Licht und Schatten. Wir erkennen eine Sache durch ihr Gegenteil. Wie sollen wir das Gute zu schätzen wissen, wenn es das Schlechte nicht gibt? Wie oft ist es vorgekommen, dass jemand die Gesundheit erst zu schätzen wusste, als er oder sie krank geworden ist?
Die Prüfung besteht darin, sein wahres Ich offenzulegen. Nehmen wir die Wahrheit an oder folgen wir unseren Gelüsten? Leisten wir unserem Schöpfer folge oder lehnen wir uns auf? Gott hat uns Rechtleitung und einen freien Willen gegeben. Wir sollten unsere Intelligenz nutzen, um diese Rechtleitung zu verstehen und ihr zu folgen.
Wenn wir Fehler machen, was unvermeidbar ist da wir Menschen sind, müssen wir wissen, dass solange wir nach der Rechtleitung streben, um Vergebung bitten und das Beste geben, um uns zu verbessern, der Schöpfer uns immer wieder vergeben wird. Genau genommen ist die Einsicht über die eigene Unzulänglichkeit und die Anerkennung der Größe des Schöpfers der Kern des Islams. Deshalb sollten die Menschen sich Gott ergeben und Ihm unterwerfen und das ist es, was Islam wirklich bedeutet.

Der Grund für unser Dasein, die Hauptaufgabe unseres komplexen Verstandes und das Geschenk der Vernunft sind zu verstehen und danach zu streben alles so zu machen, dass es unseren Schöpfer zufrieden stellt. Wie das funktioniert, wissen wir aufgrund der Rechtleitung, die uns gegeben wurde. Damit wir es schaffen dabei möglichst effektiv und konstant zu sein, hat der Schöpfer es zu einem wesentlichen Bestandteil dieses Weges gemacht, regelmäßig Gottesdienste zu verrichten. Gott braucht das nicht, überhaupt nicht! Gott ist in jeder Hinsicht unabhängig und vollkommen unbedürftig. Wir wurden mit diesem Bedürfnis erschaffen. Genauso wie unsere Körper Essen und Trinken brauchen, braucht unser Geist, unsere Seele das Gedenken an Gott und dessen Anbetung.

Deswegen ist es die wichtigste Tat im Leben eines Muslims (jemand, der dem Islam folgt) zu bestimmten Zeiten, auf eine bestimmte Art und Weise zu beten. Es gibt pro Tag fünf dieser rituellen Gebete. Dieses regelmäßige, rituelle Gebet aufrichtig und verstehend zu verrichten, ist der Schlüssel dazu sich selbst zu verändern. Wenn man es richtig macht, dann stellt es ein Ritual dar, welches das ganze Leben ändert.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil ist das Spenden, um denen, die bedürftig und weniger bevorzugt sind, zu helfen. Zu den wichtigsten Komponenten für ein gottgefälliges Leben gehört es, freundlich und hilfsbereit zu sein.

Natürlich braucht man in diesem Leben Geduld, Disziplin und Selbstkontrolle. Deshalb ist das Fasten schon immer ein Teil des religiösen Lebens gewesen und so ist es auch im Islam. Jedes Jahr unterlässt man, in einem Monat, der Ramadan heißt,  von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang das Essen, Trinken und den Geschlechtsverkehr. Dabei ist es auch wichtig, so gut man kann, zu versuchen nichts Schlechtes zu sprechen oder zu tun, denn genau dazu soll einen das Fasten eigentlich führen.

Die Wahrheit zu sagen und nicht zu lügen, Versprechen einzuhalten, Dinge, die einem anvertraut werden, sorgfältig zu bewahren und gerecht zu sein, selbst wenn es um die eigene Familie oder einen selbst geht, gehört zum Wesen eines wahren Gläubigen.

Seine Eltern zu respektieren und sie gut zu behandeln, insbesondere wenn sie älter werden, freundlich zu seinen Nachbarn zu sein, zum Guten zu ermutigen und vom Schlechten abzuhalten sind maßgebliche Tugenden.

Das sind die Fundamente des Islams und das macht einen Muslim aus.

Das Leben ist kurz und bald, sehr bald, werden wir sterben – aber der Tod ist nicht das Ende.

Der Quran klärt uns darüber auf, dass es einen Tag der Abrechnung gibt, an dem Gott uns alle versammeln wird und an dem wir über alles, was wir getan haben, gefragt werden. Alles an Gutem und Schlechtem, was wir getan haben, und sei es auch so klein wie ein Staubkorn, wird uns in aller Deutlichkeit gezeigt werden.

Für die, die die Wahrheit abgelehnt haben, die es vorgezogen haben zu rebellieren, wird es eine grausame Strafe geben. Sie haben die Entscheidung getroffen. Sie haben die Wahrheit klar und deutlich erkannt, wollten sie aber ignorieren. Aus diesem Grund erwartet sie ein grauenhaftes Schicksal, das Feuer der Hölle, in dem die Menschen brennen werden bis sie gebraten sind und trotzdem nicht sterben, sondern dort ewiges Leid erfahren.

Die, die gut waren und ein Leben in Gehorsam gegenüber Gott verbracht haben, werden für immer in vollkommener Freude und Glückseligkeit im Paradies bleiben. Dort gibt es weder Hass noch Zorn oder Neid, sondern nur Frieden und Zufriedenheit, körperlich und geistig. Was für ein schöner Ort!

Das ist es, wozu uns der Schöpfer wirklich einlädt, Sein Paradies. Dem Islam zu folgen bedeutet nicht, dass es keine Prüfungen und Schwierigkeiten mehr in deinem Leben gibt. Der Schöpfer sagt uns sogar, dass er uns nicht einfach sagen lassen wird “Wir glauben” ohne uns zu testen. Gottes Rechtleitung zu folgen lehrt uns, wie wir mit diesen Prüfungen umgehen sollen, und so wird  Erschwernis zu Erleichterung werden, Verwirrung zu Verstehen, Schmerz zu Vergnügen, Trauer zu Freude.

Diese Dinge zu wissen und ihnen zu folgen führt zu wahrem innerem Frieden. In diesem Sinn bringt der Islam wirklich Frieden. Einen Frieden, der nicht bloß die Abwesenheit von Krieg meint, sondern einen tieferen und umfassenderen Frieden.

Kapitel 8
Das Ende der Reise

Da sind wir nun.

Wir nähern uns dem Ende der Reise und das Ziel ist in Sicht. Es gibt wirklich nur noch eine Sache zu tun!

Es ist Zeit die Tür zu öffnen und die wahre Botschaft des Schöpfers in dein Leben zu lassen.

Klar, es mag dir ein bisschen komisch vorkommen und die Dinge, die du machen musst sind wahrscheinlich nicht gerade Dinge, an die du gewöhnt bist. Du fragst dich wahrscheinlich, was deine Familie und deine Freunde sagen werden! Was du auf jeden Fall machen kannst, ist einfach zu sagen: “Lies das hier!” und ihnen dieses Büchlein zu geben.

Wie ich vorher gesagt habe, der schwere Teil ist nicht zu verstehen wie viel Sinn das alles macht, sondern der wirklich schwere Teil ist, es umzusetzen. Aber eigentlich, ehrlich, wirklich und ganz offen, selbst das ist nicht so schwer!

Fang an, indem du dir fest vornimmst es zu tun, weil der Eine, der dich erschaffen hat, will, dass du es tust! Und wieso eigentlich nicht um Hilfe bitten? Ja, mach doch, bitte den Schöpfer aller Dinge, und bitte Ihn alleine, nicht über jemand anderen, einfach direkt den Schöpfer. Mach es aufrichtig und aus tiefstem Herzen! Bitte Ihn darum, dich zu leiten und dir zu helfen das Richtige zu tun.

Wenn du dich nun so fühlst wie ich es denke, dann ist alles was du noch tun musst, die folgenden Schritte zu gehen.

Sag einfach: “Ich bezeuge, dass es keinen wahren Gott gibt, außer den Einen und dass Muhammad der Gesandte Gottes ist.” Wenn du diesen Satz aus Überzeugung sagst, wirst du dadurch Muslim – auf Arabisch: “Asch-hadu an laa ilaaha illa Allaah, ua asch-hadu anna Muhammadan rasuul Allaah.”

Der nächste Schritt, den du dann gehen musst, ist, anzufangen das Gebet zu lernen. Im Internet wirst du schnell eine gute Anleitung zum Gebet finden. Am besten kombinierst du diese Anleitung mit einem Besuch in der nächsten Moschee, dann wird auch dieser Schritt dir sicher leicht fallen.

Das ist so ziemlich alles, worum du dich jetzt erst mal kümmern brauchst.

Mögen Gottes Frieden und Seine Barmherzigkeit immer mit dir sein!

[1]     Je nach Übersetzung des Wortes ´Aziiz manchmal auch “hoher Herr” oder ähnliches.

[2]     auch: Ahasveros, Xerxes, Ahasuerus, u.a.

[3]     Vermutlich ist das Naturhistorische Museum gemeint.

[4]     Ein Zusatzzeichen, meist am Wortende stehend, verwendet um ein Wort genauer zu kennzeichnen bzw. zu erklären.

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